BWL

Betriebswirtschaftslehre

Vorwort

Diese Seite ist als Einführung in die Betriebswirtschaft zu betrachten. Dem Autor ist durchaus bewusst, dass jeder BWL-Student im 5. Semester mehr und detaillierteres Wissen hat, als hier dargestellt. Allerdings sind nicht Wirtschaftswissenschaftler Zielgruppe dieser Seite, sondern vielmehr die Menschen, die sich wegen ihres Berufes mit dieser Thematik auseinander setzen wollen oder müssen. Hier wird der Teil der BWL reflektiert, der für Meister und Kaufleute in der Ausbildung als relevanter Lehrstoff festgelegt wurde. Mit möglichst einfachen Worten sollen hier Zusammenhänge und Begriffe erklärt werden, um diese Dinge begreifen zu können.

Die Betriebswirtschaftslehre beschäftigt sich mit allen wirtschaftlich relevanten Vorgängen in einem Unternehmen, die mit dem Zweck des Unternehmens zusammenhängen, also letzlich der innerbetriebliche und externe Geldfluß.. Unabhängig von der Größe eines Unternehmens ist für alle der Verbleib der Gelder, die im Laufe eines Jahres als Aufwendungen / Investitionen in das Unternehmen fließen und der resultierende Ertrag aus diesen (also im besten Fall Gewinn) am Jahresende interessant. Das wirtschaftliche Überleben eines Unternehmens hängt in einem großen Maß von der korrekten und übersichtlichen Erfassung aller Geschäftsvorgänge in der Finanzbuchhaltung und der schnellen Auswertung der Zahlen im Controlling und daraus resultierend einer flexiblen und kostendeckenden Kalkulation ab.

Die Materialwirtschaft trägt den großen Part der Betriebs- und Hilfsmittelbevorratung, der Rohstoff- , Zwischen- uind Endproduktverwaltung und Lagerung, der Bereitstellung für Produktion und Verkauf, der Beschaffungslogistik in Zusammenarbeit mit dem Einkauf und der Erfüllung einer ständigen Lieferbereitschaft des Unternehmens. Der grösste Teil des gebundenen Kapitals eines Unternehmens liegt im Lager. Also muss zwangsläufig eine geeignete Methode zur betriebswirtschaftlichen Optimierung in diesem Bereich gefunden werden, um Kosten zu reduzieren.

Der vorliegende Teil beschäftigt sich global mit den Werkzeugen der Betriebswirtschaft zu den Punkten Buchhaltung, Kosten-Leistung-Rechnung, Vollkostenrechnung, Teilkostenrechnung, Deckungsbeitragsrechnung, Kalkulation, sowie allgemeinen betriebswirtschaftlichen Grundsätzen.

Betrieb, Unternehmen, Unternehmung...

Die Definition eines Betriebes: Eine organisatorische Einheit, die räumlich und wirtschaftlich klar strukturiert Leistungen erbringt. Diese Leistung kann eine Dienstleistung oder die Herstellung eins Produktes sein.

Definition eines Unternehmens: Eine organisatorische Einheit, die finanziell und rechtlich gegliedert die primär wirtschaftlichen Zwecke verfolgt und somit als Mantel eines oder mehrerer Betriebe dient. Somit ist das Unternehmen die übergeordnete Einheit eines Betriebes, da es die technische Komponente der Leistungserbringung und die wirtschaftliche Komponente der Planung und Verwaltung vereint.

Hierbei muss noch die Unterscheidung zwischen Handwerk und Industrie getroffen werden. Einfach ausgedrück, entscheidet das Mass an Aufgabentrennung in der Person des Mitarbeiters und der Grad der Organisation zwischen Management, Verwaltung, Produktion und Absatz, ob die organisatorische Einheit (noch) als Handwerksbetrieb oder schon als Industriebetrieb einzustufen ist.

Der Handel als Unternehmungsform beinhaltet letzlich alle genannten Punkte der Leistungserbringung, der Planung und der Verwaltung, allerdings entfällt hier die Produktivarbeit der Herstellung eines Wirtschaftsgutes, welches ja nur als solches zur weiteren Verwertung gekauft wird.

Preiskalkulation

Die Preiskalkulation für ein Produkt, egal ob in Eigenfertigung hergestellt oder als Handelsgut gekauft, muss grundlegend bestimmte Aspekte berücksichtigen, um letzlich ein positives Betriebsergebnis zu erzielen. Setzen wir zunächst voraus, das jede Unternehmung gewinnmaximierend ausgelegt ist und zudem nicht nur kurzfritige Erlöse erzielen will. (Diese Art der Unternehmung finden wir im Aktienmarkt, da es hier nur auf kurzfristige Erlöse aus Handelsgeschäften ankommt, wobei die Risikofaktoren allein in der Art der „Investitions“kapitaldeckung liegen)

Die grundlegenden Aspekte für den langfristigen Erhalt der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens sind:

Die technische Kapazität des Betriebs ist gleichbedeutend mit der maximalen Menge an produzierten Gütern (oder Dienstleistungen), und drückt die potentielle Leistungsfähigkeit des Unternehmens aus.

Die maximale Ausnutzung der technischen Kapazität ist somit gleichbedeutend der maximalen Gewinnerzielung? Nein, denn dies widerspricht der Substanzerhaltung, alerdings ist auch hier die alleinige Berücksichtigung dieses Faktors (minimale Ausnutzung wegen minimaler Abnutzung) nicht die akzeptanle Lösung.

Zur Ermittlung des optimalen Verhältnisses bedient man sich der Formel:


Formel

Buchhaltung und Kostenrechnung

Sinn und Zweck einer Buchhaltung ist es, alle finanzgebundenen Daten zu erfassen, offen zu legen und überschaubar zu machen, wobei der Teil der FIBU (Finanzbuchhaltung) der Erfassung und Darlegung aller Finanztransaktionen eines Unternehmens nach außen, der nachgeordnete Teil der KLR u.a. auch der Erfassung der innerbetrieblichen Leistungsausgleiche und der detaillierten Darstellung von Verbrauch und Leistungsertsellung dient.

Eine Geschäftsbuchhaltung (auch FIBU genannt) ist rechtlich vorgeschrieben (nach HGB)

Das Rechnungswesen im kaufmännischen Sinn gliedert sich nach dem Zweck in vier Teile:

  1. Geschäftsbuchhaltung (FIBU)
  2. Kosten Leistung Rechnung (KLR)
  3. Auswertung (controlling)
  4. Planungsrechnung

Die Finanzbuchhaltung (FIBU) umfasst drei Teilabschnitte:

  1. Eröffnungsbilanz

  2. laufende Buchhaltung

  3. Schlussbilanz

Die Eröffnungsbilanz am Anfang eines Geschäftsjahres, welches vom Kalenderjahr abweichen kann, gibt dem Unternehmen Aufschluß über die momentane Ist - Situation und enthält u.a.:

Die laufende Buchhaltung erfasst alle Geschäftsgeschehen des Unternehmens nach außen, gleich welcher Art, z.B.:

Die Abschlussbilanz (Jahresabschluss) wiederum vergleicht den Zustand des Unternehmens am Anfang des Geschäftsjahres mit dem Zustand am Ende, indem die Summe aller relevanten Geschäftsgeschehen mit der Anfangssumme verglichen wird.

Sie ist bei einer bestimmten Größe des Unternehmens öffentlich zu machen, dient den Aktionären und Anlegern als Rechenschaftsbericht und dem Finanzamt als Berechnungsgrundlage für etwaige Steuerzahlungen.

Was in die Bilanz aufgenommen wird, ist dem Unternehmen in gewissen Grenzen freigestellt, so dass sie auch als Instrumentarium des Wettbewerbs ge- und mißbraucht werden kann.

Begriffsdefinitionen

Bevor wir uns den weiteren Werkzeugen und der Kosten Leistung Rechnung (KLR) zuwenden können, müssen zunächst einige Begriffe erklärt werden.

Diese Begriffe, die im Vorfeld zu klären sind, werden oft mißverständlich auch mit denen aus der Kostenrechnung verwechselt, obwohl diese klar unterschieden werden.

Gewinn/Ertrag

Gewinn

Das ist die positive Differenz zwischen Ertrag und Aufwendungen, welche in der Gewinn und Verlustrechnung (kurz GuV)ermittelt wurde. Ist diese Differenz hingegen negativ (also die Summe der Aufwendungen größer als die der Erträge), so bezeichnet man dies als Verlust. Diese beiden Begriffe werden nach §275 HGB als Jahresüberschuss (Gewinn) und Jahresfehlbetrag (Verlust) bezeichnet.

Ertrag

Als Ertrag bezeichnet man jede Mehrung des Betriebseigentums, also Veräußerungen von Gütern und Anlagewerten (Erhöhung des Kassenbestandes) oder Wertzufluss in Form von Bestandserhöhung.

Aufwendungen/Kosten:

Aufwendungensind alle Güterverbräuche in einem Unternehmen an Gütern, Dienstleistungen und Abgaben (Steuern) während einer Abrechnungsperiode. Sie werden in der Geschäftsbuchhaltung erfasst. Beispiele hierfür:

Diese Aufwendungen unterteilen sich in:

betriebsbezogene (Zweck-) Aufwendungen, welche alle Aufwendungen umfasst, die mit dem eigentlichen Zweck der Unternehmung zu tun haben. Sie werden als Grundkosten (Löhne Gehälter Material, Betriebssteuern, Büromaterial, Miete, etc...) und als Zusatzkosten (kalkulatorische Abschreibung, Wertminderung...) in die KLR übernommen

neutrale Aufwendungen, welche alle Aufwendungen sind, die nicht unmittelbar mit dem Betriebszweck zu tun haben und somit keine Kosten darstellen , z.B.: betriebsfremde Aufwendungen, wie Immobilienkäufe und Spenden, periodenfremde Aufwendungen wie Steuernachzahlung, Außerordentliche Aufwendungen wie Abschreibung, Schäden und Verluste aus unerfüllbaren Verbindlichkeiten eines Kunden, bewertungsbedingter neutraler Aufwand (Differenz zwischen kalkulatorischer und buchhalterischer Abschreibung)

Kosten

werden aus der Buchhaltung in die KLR übernommen (Grundkosten) und dienen unter anderem der Preiskalkulation und der Ermittlung des Betriebsertrages, oder sind kalkulatorische Kosten, denen ein Aufwandsposten (s.o.) gegenübersteht (i.e. Zusatzkosten) oder nicht, wie bei kalkulatorischem Unternehmerlohn

Ertrag/Leistungen

Erträge sind alle Wertzuflüsse in einem Unternehmen innerhalb eines Abrechnungszeitraums.

Ein Teil davon wird als Leistungen in die KLR eingebracht:

Gesamtergebnis / Neutrales Ergebnis / Betriebsergebnis

Gesamtergebnis =

neutrales Ergebnis (neutrale Erträge - neutrale Aufwendungen) + Betriebsergebnis ( Leistungen - Kosten)

kalkulatorische- / Abschreibung

Abschreibung ist der Betrag einer Anschaffung auf einen Nutzungszeitraum verteilt (= Abschreibungsperiode)

kalkulatorische Abschreibung enthält zusätzlich noch den erwarteten Mehraufwand für eine Neuanschaffung nach der Abschreibungsperiode

Kostenarten sind grundsätzlich abhängig von der Art der verbrauchten Güter. Sie beschreiben die Art der Kosten, z.B. Löhne, Sozialleistungen, Materialkosten... Demzufolge werden diese Kostenarten in die Kostenartenhauptgruppen unterteilt und im Kostenartenverzeichnis eingetragen. (siehe unten)

Kostenstellen sind organisatorische Einheiten mit einheitlichem, abgrenzbaren Tätigkeitsfeld (z.B.: Abteilung, Produktionsstrasse, Drehbank)

Kostenträger sind meist die Produkte oder Aufträge, ihm werden ja die mit ihnen entstehenden Kosten zugerechnet.

Betriebsabrechnung:

Kalkulation bezeichnet die Festlegung des Verkaufspreises in Abhängigkeit von entstehenden Kosten und Absatzmöglichkeit am Markt. Auch der Vergleich der tatsächlich entstandenen Kosten mit den vorher geplanten und dem tatsächlichen Umsatz des Produktes bezeichnet man als (Nach-)kalkulation.

Kostenträgerstückrechnung,Preiskalkulation, Zuschlagskalkulation, Deckungsbeitragsrechnung und Nachkalkulation sind Begriffe, die in diesem Zusammenhang fallen.

KLR

Die Kosten- Leistungsrechnung dient der Kontrolle der Wirtschaftlichkeit im Untenehmen/Betrieb. Sie ist in Zusammenhang mit der Planungsrechnung und Auswertung als Instrumentarium zur Ermittlung der leistungsbezogenen Kosten zu betrachten. Normalerweise hat sie keinerlei rechtliche oder sonst für dritte relevante Funktion, da die Durchfühung und Erstellung einer KLR freiwillig ist. Auch als direktes Planungselement zur Preisermittlung der produzierten Waren ist sie unwirksam, da zu starr. Allerdings kann sie als Anhaltspunkt und Tendenzlinie durchaus als Kontrollinstrumentarium in die Auswertung und Planung einfließen.

Sie unterteilt sich in zwei Teile:

Betriebsabrechnung (die Vollkostenrechnung)

Kalkulation

Vollkostenrechnung

Bei der Vollkostenrechnung werden alle Kosten auf die Produkte verteilt und verrechnet

Sie untergliedert sich in:

Kostenartenrechnung

Kostenarten sind grundsätzlich abhängig von der Art der verbrauchten Güter. Demzufolge werden diese Kostenarten in die Kostenartenhauptgruppen unterteilt und im Kostenartenverzeichnis eingetragen.

Beispiel für ein solches Verzeichnis:

  1. Löhne
  2. Gehälter
  3. Sozialkosten
  4. Materialkosten
  5. Kapitalkosten
  6. Fremdleistungskosten
  7. Steuern und Abgaben
  8. frei
  9. frei
  10. frei

Abhängig von diesen Kostenarten können sämtliche laufenden Kosten unterschieden und klassifiziert werden. Ziel ist die Erfassung sämtlicher Kosten einer Abrechnungsperiode:

Übernahme betriebsbezogener Aufwendungen (siehe oben) aus der Geschäftsbuchhaltung

Ermittlung der Zusatzkosten ( z.B. Abschreibungen, Zinsen, Sonderaufwendungen)

Ein besonderes Interesse verdient hierbei der Punkt Abschreibung, der neben der gesetzlich zulässigen linearen oder progressiven Abschreibung den nominalen Wert eines Objektes veranschlagt, die kalkulatorische Abschreibung, der auch den imaginären Wert der Preisentwicklung mit in die Kalkulation einfließen lässt.

Bsp.: kalkulatorische Abschreibung:

 

Bilanzielle Abschreibung

Kalkulatorische Abschreibung

Abschreibungssumme

max. Anschaffungskosten

50000

Wiederbeschaffungskosten

60000

Abschr. Methode

linear (gleichbleibend) oder depressiv (fallend)

 

nur linear sinnvoll

dient der Preiskalkulation und der Substanzerhaltung

Nutzungsdauer   5J   5J
Abschreibungsbetrag / Jahr 50000 : 5 10000 60000: 5 12000
Grundsatz nominelle Substanzerhaltung  

substantielle Substanzerhaltung  

Ziel ist also, neben der FIBU-technischen Abschreibung (erste Spalte) auch und vor allem den erwarteten Mehraufwand für Ersatzanschaffung und Unterhalt mit in die Kalkulation aufzunehmen.

Weitere Beispiele:

gezahlter Fremdkapitalzins => kalkulatorischer Zins

Anschaffungspreise Rohstoffe => Verrechnungspreise

eingetretene Wagnisse => kalkulatorische Wagnisse

Kostenstellenrechnung

Kostenstellen sind organisatorische Einheiten mit einheitlichem, abgrenzbaren Tätigkeitsfeld (z.B.: Abteilung, Produktionsstrasse, Drehbank)

Die Kostenstellenrechnung basiert auf der Annahme, dass alle Kosten, die im Unternehmen entstehen, neben den direkten Kosten für das eigentliche Produkt auch weitere Kosten beinhaltet. Diese anderen Kosten (die nicht in die Kostenträgerrechnung eingebracht werden) fließen in die Kostenstellen ein. Somit unterscheidet die Kostenstellenrechnung die Kostenstellen in:

  1. Hauptkostenstellen, wie:

  2. Fertigungshilfsstellen

  3. Abteilungen, die nicht der Produktion selbst, sonder der Erhaltung der Produktivität zuzuordnen sind ( z.B.: Wartung, Arbeitsvorbereitung, Planung und Konstruktion); ihre Kosten werden den Hauptkostenträgern nach einem Schlüssel zugeordnet

  4. Allgemeine Kostenstellen

    Alle Kostenstellen, deren Kosten keiner der Hauptkostenstellen allein zugeordnet werden könne, sonder auf alle verteilt werden ( z.B.: Energieversorgung, Werkschutz, Sozialeinrichtungen)

Die Kostenstellen eines Betriebes werden in einem KOSTENSTELLEVERZEICHNIS festgehalten und der besseren Übersicht halber numeriert ( Datenverarbeitung)

Ein Beispiel für ein Kostenstellenverzeichnis:

  1. Allgemeiner Bereich
    000
    Kostenstelle Grundstück und Gebäude
    001
    Kostenstelle Wasser
    002
    Kostenstelle Stromerzeugung
    003
    Sozialeinrichtungen
    004
    Werksschutz
  2. Materialbereich
    100
    Einkauf
    101
    Materialannahme
    102
    Materialprüfung und Qualitätskontrolle
    103
    Materiallager
    104
    Endkontrolle/Prüffeld
  3. Fertigung: Fertigungshilfstellen (20)
    200
    Technische Leitung
    201
    Technisches Büro / Planung
    202
    Fertigungsplanung
    203
    Arbeitsvorbereitung
    Fertigungshauptstellen (21)
    210
    Stanzerei
    211
    Dreherei
    212
    Schlosserei
    213
    Wickelei
    214
    Steuerungsbau
    215
    Leitungsbau
    216
    Elektronikbau
    ...
    ...
    255
    Endmontage
  4. Verwaltung
    300
    Kaufmännische Leitung
    301
    Auswertung und Berichtswesen
    302
    Planungsrechnung
    303
    Geschäftsbuchhaltung (FIBU)
    304
    Betriebsbuchhaltung (BAB)
    305
    Personalbüro
    306
    Zentrale
  5. Absatz (Vertrieb)
    400
    Fertigteilelager
    401
    Verkauf
    402
    Versand-Export-Abteilung
    403
    Marketing
    404
    Public Relation Abteilung

Betriebsabrechnungsbogen (BAB)

Hier werden die Allgemeinkosten je Kostenstelle ermittelt

Kostenstelleneinzelkosten können direkt der Buchhaltung entnommen werden; hierzu zählen u.a. Meistergehalt, Büromaterial, Hilfsstoffe, Gemeinkostenlöhne, kalkulatorische Abschreibung der Produktionsmaschinen

Kostenstellengemeinkosten können nicht direkt eine Kostenstelle zugeordnet werden, sondern werden nach dem Gesichtspunkt der Kostenverursachung auf alle Kostenstellen nach einem Rechnungsschlüssel verteilt; hierzu zählen u.a. Betriebsleitergehalt, Miete, Strom und Wasser, Betriebssteuern, Kosten der allgemeinen Kostenstellen

Unterscheidung von Einzel- und Gemeinkosten

Nach Zurechenbarkeit zu Kostenträgern unterscheidet man folgend in der Vollkostenrechnung

  1. Einzelkosten

    Direkte Erfassung und Zuordnung wie Fertigungsmaterial, Fertigungslöhne

  2. Sondereinzelkosten der Fertigung

    sie werden einem kompletten Auftrag ( Kostenträger) zugeordnet, wie Sonderwerkzeugkosten, Lizensgebühren, Sonderverarbeitung von Halbfabrikaten, ausserbetriebliche Dienstleistungen (verzinken, galvanisieren, Löten, etc...)

  3. Sondereinzelkosten des Vertriebes

    Ebenfalls einem kompletten Auftrag zugerechnet umfassen sie: Spezialverpackungen, Provisionen, Zoll und Transportgebühren

  4. Gemeinkosten

    alle Kosten, die zwar durch die Produktion entstehen, aber nicht einer Kostenstelle oder einem Kostenträger zuzuordnen sind, wie : Hilfs- und Betriebsstoffe, Abschreibungen, Hilfslöhne und Gehälter Büromaterial, Betriebssteuer

Bei Kostenstellen gibt es ebenfalls eine Unterteilung in:

Gliederung und Erfassung der Kostenarten im Kostenartenverzeichniss

Kostenartenverzeichniss

Kostenartenhauptgruppen: Materialkosten Löhne

Kostenartengruppen: Rohstoffe freiwillige Betriebszulagen

Kostenarten: Kupferdraht Hochzeitsgratifikation

Somit kann man den entstehende BAB in zwei Sorten aufteilen:

Einfacher BAB:

er umfasst nur die Hauptkostenstellen. Es existieren keine allgemeinen Kostenstellen, so dass ihre Kosten nicht allen Hauptkostenträgern zugerechnet werden, also alle Gemeinkosten primäre Gemeinkosten sind

Mehrstufiger BAB

er besteht aus den Hauptkostenstellen und allgemeinen Kostenstellen / Fertigungshilfsstellen, deren Kosten im Rahmen der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung auf die empfangenen Hauptkostenstellen umgelegt werden.

Hierfür müssen sog. Verteilungsschlüssel gefunden werden. ( pro Kopf (Sozialeinrichtung), m² Fläche ( Werkschutz ))

Ermittlung der Zuschlagsätze

Die Summe der Gemeinkosten pro Kostenstelle wird auf eine Zuschlagsbasis bezogen, um so einen Faktor für die Kalkulation zu finden.

Fertigungsmaterial ( Materialeinzelkosten) => Materialgemeinkosten

Fertigungslöhne ( Fertigungseinzelkosten)=> Fertigungsgemeinkosten

Herstellkosten des Umsatzes: Zuschlag für Verwaltung und Vertrieb, ausgehend davon, dass ihre Kosten proportional zu den Produktionskosten sind

Materialkosten ( Fertigungsmaterial + Materialgemeinkosten)
+ Fertigungskosten ( Fertigungslöhne + Fertigungsallgemeinkosten)

= Herstellkosten der Fertigung

+ Bestandsminderung an Halb- und Fertigfabrikaten
- Bestandsmehrung an Halb- und Fertigfabrikaten

= Herstellkosten des Umsatzes

Die so ermittelten Zuschläge bleiben zunächst konstant, bedürfen aber einer regelmäßigen Kontrolle, um Preisänderungen durch Änderungen in einzelnen Faktoren rechtzeitig kalkulierbar zu machen

Beispiele zum Bertriebabrechnungsbogen

Im folgenden werden jeweils ein mehrstufiger und ein einfacher Betriebsabrechnungsbogen gezeigt. Die Zahlen entstammen der Buchhaltung und werden entsprechen ihrer Zugehörigkeit in die einzelnen Felder eingetragen

In ihren Summen werden die jeweiligen Spalten in Bezug zu den Einzelkosten gesetzt und ergeben die sogenannten Zuschlagssätze, die später in der Kalkulation den entsprechenden Einzelkosten aufgerechnet werden.

Beispiele hierzu:

Kontennummer Gemein-kostenart Zahl der KLR Allgemein-kosten Energie Material Fertigungs-hilfsstelle Fertigungshauptstelle   Verwaltung Vertrieb
  Gemeinkosten Material 20000 7400 750 450 500 6000 150 250
  Hilfslöhne 110000 34800 1500 4800 32900 34500 100 500
  Gehälter 361325 25500 4700 4500 5800 9500 92000 81625
  Sozialkosten 88000 4800 150 2200 2200 28150 26000 4700
  Verschiedene Kosten 110500 96200 800 5050 1100 1350 1075 4925
  Betriebsteuern 24100 6600 1100 900 6500 6100 1800 1100
  Abschreibung 98400 39700 1000 2100 23500 27900 2600 1600
    812325 215000 10000 20000 149000 199000 124625 94700
Umlage Energie: 5000 14000 75000 98000 10000 13000
        15000 34000     134625 107700
Umlage Fertigungshilfstelle   16000 240000

18000

315000
   
Fertigungsmaterial 150000        

Fertigungslöhne

Herstellkosten des Umsatzes
    160000 175000

1077000

Zuschlagssätze 10%   150% 180% 12,5% 10%

Bei einer Bestandsminderung von 22000,-

erweiterter, mehrstufiger BAB

Gemeinkostenarten Zahlen der KLR Verteilgrundlage

Kostenstellen

     

I
Material

II
Fertigung

III
Verwaltung

IV
Vertrieb

Gemeinkosten Material 10000,- Entnahmescheine        
Energie / Brennstoffe 5000 Abschlag   5000    
Hilfslöhne 30000 Lohn- 3000 25000   2000
Sozialkosten 15000 Liste 1000 7000 6000 1000
versch. Kosten 45000 Belege 3000 26000 9000 7000
Gehälter 50000   3000 12000 30000 5000
Betriebssteuern 5000 Verteilerschlüssel   3000 2000  
kalk. Abschreibung 20000     14000 5000 5000
Summe Gemeinkosten 180000   MGK:
10000
FGK:
100000
VwGK:
52000
VtGK:
18000
Einzelkosten: Zuschlagsgrundlage MEK: 200000 FEK
100000

HKU ( Bestand: +10000)

400000

  5% 100% 13% 1,5 %

einfacher Betriebsabrechnungsbogen

Kostenträgerstückrechnung

Ziel ist es, durch Kalkulation ein Werkzeug zur Preisgestaltung zu erhalten, in welcher nebst den direkt zurechenbaren Kosten auch allgemeine Kosten berücksichtigt werden.

Kalkulation

Ermittlung der Gesamtkosten = Selbstkosten pro Kostenträger

  MEK Fertigungsmaterialkosten (Materialeinzelkosten)
+ MGK Materialgemeinkosten
= MK

Materialkosten

 
  FEK Fertigungslohnkosten (Fertigungseinzelkosten)
+ FGK Fertigungsgemeinkosten
+ SEK Sondereinzelkosten der Fertigung
= FK Fertigungskosten
= HK ( MK + FK) Herstellkosten
+ VGK Verwaltungsgemeinkosten
+ VtGK Vertriebsgemeinkosten
+ VSEK Sondereinzelkosten des Vertriebes (AUFTRAGSBEZOGEN)
= SK Selbstkosten

Überblick über Kalkulationsverfahren

Je nach Produktion und Fertigungsverfahren erweisen sich unterschiedliche Kalkulationsverfahren als sinnvoll:

Einprodukt- Betrieb (Massenfertigung) => einfache Divisionskalkulation

Sortenfertigung ( Glühlampen versch. Leistung)=> Divisionskalkulation mit Äquivalenzziffern

Mehr-Produkt-Betrieb => Zuschlagskalkulation


Einfache Divisionskalkulation

Sie verteilt die gesamten Kosten ( Selbstkosten = SK ) auf das Produkt, gleichmäßig durch einfache Division

Nur in Einproduktbetrieben geeignet, da alle Kostenstellen gleichmäßig in Anspruch genommen werden

SK pro Produkt = SK der Abrechnungsperiode : Produktionsmenge im Abrechnungszeitraum

Beispiel:

HK im Monat 300000

Verwaltungs und Vertriebskosten 60000

Produktion 2500 Stk.
Gewinnzuschlag 20% auf die SK

SK / Stk. = EUR 360000,- : 2500 = EUR 144,-

+ Gewinnzuschlag 20 % EUR 28.80

Barverkaufspreis EUR 172,80



In einer zweistufigen Divisionskalkulation können Lagerbestandsänderungen berücksichtigt werden, indem die Herstellkosten auf die Produktionsmenge und die Verwaltungs-/Betriebskosten auf die Absatzmenge bezogen werden:

SK / Stk. =( HK der Fertigung : Produktionsmenge ) + (Verwalt.-/ Vertriebskosten : Absatzmenge)

Divisionskalkulation mit Äquivalenzziffer

Sie ist für Betriebe mit Sortenfertigung geeignet, bei denen die Zurechnung der Kosten äquivalent zu der Belastung der Produktionsmittel ist, d.h.: Die gleichen Rohstoffe und die gleiche Fertigungsart fließen in unterschiedlichen Mengen in das Produkt

Ein unternehmen produziert 4 Sorten Flaschen

Im Juli liegen folgende Werte vor:

Produktionsmenge Sorte A: 280.000
B: 240.000
C: 180.000
D: 120.000

Das Kostenverhältnis sei 1: 0,8 : 1,4 : 1,2 , die SK des Monats betragen 130.200,-

Sorte Prod.menge Äquivalenzziffer Rechnungseinheit SK pro Flasche SK pro Sorte
  280.000 1 280.000 0,15 42.000,-
  240.000 0,8 192.000 0,12 28.800,-
  180.000 1,4 252.000 0,21 37.800,-
  120.000 1,2 144.000 0,18 21.600,-
å     = 868.000   132.000,-

Zunächst ermittelt man die RE pro Sorte durch Multiplikation von Produktionsmenge und Äquivalenzziffer ( rot)

Nebenrechnung :EUR 132.000,- : 868.000 RE = EUR 0,15 pro RE

Dies wieder in die Tabelle eingesetzt ( blau) ergibt dann mit der Äquivalenzziffer multipliziert die SK pro Flasche

Danach werden die Produktionsmengen mit den Einzelkosten verrechnet und ergeben die SK pro Sorte. Die Summe entspricht den SK der Periode

Zuschlagskalkulation

Sie wird bei getrennter Ermittlung von Einzel- und Gemeinkosten angewendet.

Die Gemeinkosten werden mit einem Faktor / Prozentsatz den Einzelkosten aufgeschlagen

Sie eignet sich somit für Mehr-Produkt-Betriebe

Einfache summarische Zuschlagskalkulation

(Gemeinkosten * 100 ) : Einzelkosten = Zuschlagsatz in %

Differenzierende Zuschlagskalkulation

Sie baut auf den BAB auf und berücksichtigt die unterschiedliche Kostenstruktur der einzelnen Kostenstellen.

Kalkulationsschema:

Fertigungsmaterial ( MEK)
+ Materialgrundkostenzuschlag ( MGK - % )
= Materialkosten ( MK)

Fertigungslöhne (FEK)
+ Fertigungs-GK-Zu
( + Sondereinzelkosten der Fertigung bei kompl. Auftrag)
= Fertigungskosten

Materialkosten
+ Fertigungskosten
= Herstellkosten

+ Verwaltungs GK Zuschlag
+ Vertriebs GK Zuschlag
(+ Sondereinzelkosten des Vertriebes bei der Kalkulation eines kompletten Auftrages)
= Selbstkosten

Beispiel:

Material GK Zuschlag : 5%
Fertigungs GK Zuschlag: 100%
Verwaltungs GK Zuschlag: 13%
Vertriebs GK Zuschlag: 4,5%

  Produkt A Produkt B Produkt C
MEK 4,- 2,50 10,-
MGK ( 5%) 0,2 0,13 0,5
MK 4,2 2,63 10,50
FEK 3 1 2
FGK (100%) 3 1 2
FK 6 2 4
HK (=MK + FK) 10,2 4,63 14,50
VGK (13%) 1,33 0,60 1,89
VtGK (4,5%) 0,46 0,21 0,65
SK in EUR / Stk. 11,66 5,44 17,04


Diese Kalkulation ist beliebig erweiterbar und durch genaue Analyse der Kostenstellen genauer und aussagekräftiger als die einfache Zuschlagskalkulation

Zuschlagskalkulation als Maschinenstundensatzrechnung

Zugrunde gelegt wird, dass der Lohn als Zuschlagbasis zu ungenau und bei leichter Änderung eine erhebliche Verschiebung in der Kalkulation zur Folge hätte. Somit eignen sich die Maschinenlaufzeit und die mit ihr verbundenen Kosten besser als Zuschlagsbasis

Maschinenabhängige GK je Monat: 1800,- EUR
LaufzeitÆ 180 h

Maschinenstundensatz = 1800 : 180= 10,- EUR

Bearbeitungszeit je Produkteinheit: 30 min

=> Maschinenabhängige FGK : 10,- * 0,5 = 5,- EUR

Hinzu kommen andere GK (Hilfsstoffe, -löhne etc.) Rest GK = 45%

M-FGK : 5,- EUR
FEK (Lohn) 4,- EUR
R - GK (45%) 1,8 EUR

= 10,5 EUR Fertigungskosten je Stück

Teilkostenrechnung

Beschäftigungsgrad = tatsächliche Produktion / wirtschaftliche Kapazität

Kostenkategorien:

(Beschäftigung) variable Kosten: sie variieren direkt und unmittelbar mit dem Grad der Beschäftigung, z.B.: Fertigungsmaterial, Hilfsstoffe, Akkordlöhne, Überstunden

(Beschäftigung) fixe Kosten: sie sind Grundsätzliche Kosten, die der Bereitschaft des Betriebes zur Produktion dienen und nur mittelbar ( Kapazitätsänderungen) mit dem Beschäftigungsgrad zu tun haben, z.B.: Abschreibung, Gehälter, Miete, Steuern, Versicherung, Grundlöhne

Mischkosten enthalten fixe und variable Bestandteile: Wasser und Stromverbrauchskosten, Betriebsstoffe, Sozialkosten, Wartungskosten

Diese finden wir in der Deckungsbeitragsrechnung wieder.

Die Grenzen der Vollkostenrechnung

In der Vollkostenrechnung werden alle Kosten dem Kostenträger zugerechnet. Dies ist notwendig, um zu ermitteln, ob man die vollen Kosten durch die Erlöse erstattet bekommt, oder ob die Unternehmung beim Verkauf ihrer Produkte Substanz verliert. Solange auf dem Markt die so ermittelten Preise akzeptiert werden, erfüllt die Vollkostenrechnung ihre Aufgabe.

Die Vollkostenrechnung kann nicht angewandt werden, wenn kurzfristige unternehmerische Entscheidungen zur Verbesserung der Beschäftigung oder des Betriebserfolges zu treffen sind.

Bsp.:

In einer Kostenstelle wird wegen fehlender Aufträge nur die Hälfte im Vergleich zur Vorperiode gearbeitet, fällt also nur der halbe Fertigungslohn an, müßte dieser Lohn zur Abdeckung der nur wenig veränderten Gemeinkosten (z.B. Abschreibungen, Miete, Versicherungen) annähernd das Doppelte an Gemeinkosten tragen. Diese nur rechnerischen Mehrko­sten der Produkteinheit sind nicht durch die Erzeugung dieses Kostenträgers verursacht. Er würde mit Kosten belastet, die durch Nichtfertigung nicht verteilt wurden. Dies würde zur einer Erhöhung der Selbstkosten und damit des Verkaufspreises führen, was vom Markt sicherlich nicht akzeptiert würde.

Die Schwächen der Vollkostenrechnung sind:

Die Abhängigkeit der Gemeinkosten von der Beschäftigung wird nicht untersucht: zum Teil verändern sich die fixen Gemeinkosten bei Beschäftigungsänderungen nicht, die variablen Gemeinkosten ja. Die Verteilung der fixen Kosten auf die Kostenstellen führt bei Beschäftigungsänderungen zu nicht verursachungsgerechten Kostenbelastungen.

Bei der Berechnung der Zuschlagssätze im BAB wird eine Proportionalität zwischen

Gemeinkosten und der gewählten Zuschlagsgrundlage unterstellt. Aufgrund der

Nichtberücksichtigung fixer und variabler Kostenverläufe trifft dies nur teilweise zu.

Schlußfolgerung:

Für kurzfristig zu treffende marktorientierte Entscheidungen liefert die Vollkostenrechnung keine geeigneten Grundlagen.

Langfristig ist die Vollkostenrechnung die notwendige Grundlage für die Kostenkontrolle und die Betriebsergebnisrechnung.

Vorteil der Teilkostenrechnung:

In der Teilkostenrechnung werden nicht alle Kosten den erzeugten Produkteinheiten zugerechnet, sondern nur die variablen Kosten. Es geht hier um die Verursachung der Kosten durch die Fertigung einer Produkteinheit.

Die fixen Kosten werden als ein Kostenblock behandelt, der nicht auf die Produkteinheiten verteilt wird.

Es gibt also keine Gemeinkostenschlüsselung wie in der Vollkostenrechnung die willkürliche Proportionalisierung von Gemeinkosten unterbleibt.

Anwendung der Teilkostenrechnung

Für die Produktion einer Einheit fallen 28 EUR variable Kosten an, die Kosten der Betriebsbereitschaft betragen 4.100.000,- EUR

Die Kosten der geplanten Produktion von 225.000 Stk. setzen sich wie folgt zusammen:

28,- * 225.000 = 6.300.000
+ Fixe Kosten = 4.100.000
= Gesamtkosten 10.400.000

10.400.000 : 225.000 = 46,22

Der Verkaufspreis beträgt EUR 54,25

Die Gewinnschwelle wird bei der Absatzmenge erreicht, bei der Umsatzerlös = Gesamtkosten ist
Die Verlustzone liegt darunter, die Gewinnzone darüber.

Deckungsbeitragsrechnung

Um festzustellen, in welchem Umfang eine Produktion am Betriebserfolg beteiligt ist, werden vom Verkaufserlös die variable Kosten je Stück abgezogen. diese Differenz bezeichnet man als Deckungsbeitrag

VK : 54,25 EUR
- variable Kosten: 28,00 EUR
= Deckungsbeitrag pro Stück 26,25 EUR

Der Deckungsbeitrag dient zur Abdeckung der fixen Kosten

Angenommen, die Absatzmenge sei 193.966 Stück

dann ist die erwirtschaftete Deckungsbeitragsumme = Deckungsbeitrag pro Stück x Absatzmenge

also 193.966 * 26,25 EUR = 5.091.607,50 EUR

Ist dieser Betrag größer als die Fixkostensumme, so ist die Differenz der Gewinn.
Ist dieser Betrag kleiner als die Fixkostensumme, so ist die Differenz der Verlust

hier also 5091607,50 - 4100000 = 991607,50 EUR ( Gewinn )

Die Gewinnschwelle errechnet sich also:

Fixe Kosten : Deckungsbeitrag pro Stück = Gewinnschwelle, also die Stückzahl, ab der die Gewinnzone erreicht ist.

=> 4.100.000 : 26,25 EUR / Stk. = 156.190,5 Stück

also muss der Betrieb mindestens 156191 Stück absetzen, um Gewinn zu machen.

Kostenvergleichsrechnung

bei Investitionen

Vergleich der Jahresgesamtkosten für eine geplante Produktionsmenge mit verschiedenen Produktionsmitteln und Produktionsarten.

Voraussetzung ist eine qualitativ gleichwertige Produktion also vergleichbare Ergebnisse.

Beispiel: bei einer Produktionsmernge von 70000 Stk. ergeben sich bei Anlage A Fixkosten von EUR 30000,- pro Jahr bei variablen Kosten von EUR 6,- , bei Anlage B ergeben sich Fixkosten von EUR 20000,- bei variablen Stückkosten von EUR 8,-

Also liegen die Gesamtkosten für A bei: 30000,- + 70000 x 6,- = 450.000,-
bei B: 20000,- + 70000 x 8,- = 580.000,-

Bei dieser Menge liegt die Entscheidung bei der Anlage A.

Ändert sich die Produktionsmenge, ist es ratsam, eine Grenzmenge zu bestimmen, ab der sich der Einsatz von A bei den höheren fixen Grundkosten lohnt:

20000 + 8 x m = 30000 + 6 x m
=> 8 x m - 6 x m = 30000 - 20000
=> 2 * m = 10000
=> m = 5000 Stk.

Daraus ergibt sich, dass die Anlage B bei einer Produktionsmenge von bis zu 5000,- günstiger ist als Anlage A, aber schon ab einer Menge von über 5000 Stk. jährlich Anlage A günstiger produziert.

Rentabilitätsrechnung

Sie dient global der Feststellung, ob ein Unternehmen wirtschaftlich arbeitet, d.h. der Ertrag in einem gesunden Verhältnis zum Aufwand steht

Eigenkapital-Rent. [%] = Bereinigter Jahresgewinn * 100%
Eigenkapital

Gesamtkapital-Rent. [%] Bereinigter Jahresgewinn + Zinsen * 100%
Gesamtkapital

Wirtschaftlichkeit Leistungen (Einnahmen)
Kosten

Umsatzquote [%] = Reingewinn * 100%
Umsatz

Bereinigter Gewinn = Jahresüberschuß + ausserord. Aufwand - ausserordentlicher. Ertrag

Beispiel:

Jahresüberschuß: 250.000,-
a.o. Aufwendungen: 60.000,-
a.o. Ertrag: 50.000,-
EK des UN: 2100000,-

Die Eigenkapitalrentabilität ist zu bestimmen.

=> 250.000,- + 60.000,- - 50.000,- = 260.000,- [EUR] bereinigter Jahresgewinn

EK Rent = (ber. Gew. * 100% ): EK

=> 260.000,- x 100% = 12,4 %
2.100.000

Das Gesamtkapital des UN beträgt nun EUR 3,8 Millionen , die Fremdkapitalzinsen betragen
EUR 180.000,- . Wie hoch ist die Gesamtkapital-Rentabilität?


Gesamtkapital-Rentabilität = (Bereinigter Jahresgewinn + Zinsen ) * 100%
Gesamtkapital

=> ( EUR 260.000,- + EUR 130.000,- ) * 100 % = 10,26 %
3.800.000,- EUR

Beispiel 2:

Quartal Absatzmenge Umsatz VK Gesamtkosten
1 24000 528000 22,- 325000
2 22000 484000 22,- 310000
3 26000 546000 21,- 340000

å

72000     975000
  1. Wie hoch ist der Gewinn ?

  2. Wie ist die Wirtschaftlichkeit ( Rentabilität)?

  3. Wie hoch ist die Umsatzrentabilität ?

zu a) Gewinn = Erlös (Umsatz) - Kosten

=> Quartal 1: 528000 - 325000 = 203000 EUR
Quartal 2: 484000 - 310000 = 174000 EUR
Quartal 3: 546000 - 340000 = 206000 EUR

zu b) Wirtschaftlichkeit ( Faktor) = Leistung : Kosten

=> Quartal 1: 528000 : 325000 = 1,624
Quartal 2: 484000 : 310000 = 1,56
Quartal 3: 546000 : 340000 = 1,6

zu c) Umsatzquote: Reingewinn * 100% / Umsatz

=> Quartal 1: 38,44%, Quartal 2: 35,65 %, Quartal 3: 37,728%